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Steckbriefe ausgewählter Materialien zur Infektionsdiagnostik

Allgemeines

In Abhängigkeit von der klinischen Situation sollten bei Verdacht auf eine systemische Infektion grundsätzlich Blutkulturen vor Beginn einer Antibiotikatherapie zur Identifizierung der ursächlichen Erreger abgenommen werden. Es sollten nach Möglichkeit immer mindestens zwei Blutkulturpaare (bestehend aus einer aeroben und anaeroben Flasche) entnommen werden. Die Blutentnahme für eine Blutkultur sollte nur im Ausnahmefall aus liegenden Venenkathetern erfolgen.

Die Gesamtmenge des entnommenen Blutvolumens erhöht die Sensitivität des Erregernachweises. Optimal ist ein Volumen von 40 bis 60 ml, verteilt auf 2 bzw. 3 Blutkulturpaare. Eine einzelne Blutkulturflasche wird mit (8-)10 ml Blut befüllt.

Eine klinische Verschlechterung des Patienten unter einer bestehenden Antibiotikatherapie kann unter anderem ein Hinweis auf eine ineffektive Antibiotikatherapie sein. Auch hier empfiehlt sich die Abnahme von Blutkulturen, auch wenn die Sensitivität des Erregernachweises geringer ist als ohne bestehende Antibiotikatherapie. Es werden maximal 6 Blutkulturpaare innerhalb von 48 Stunden entnommen. Die Blutentnahme erfolgt dabei möglichst am Ende der Dosierungsintervalle der Antibiotika.

Entnahmetechnik

  1. Zuallererst Desinfektion der eigenen Hände! Da die Haut von zahlreichen Bakterien kolonisiert wird, ist auch eine suffiziente Hautdesinfektion des Punktionsortes beim Patienten für eine valide Blutkulturdiagnostik zwingend. Es wird eine 2-malige Sprüh- oder Wischdesinfektion empfohlen. Die zweimalige Desinfektion beinhaltet zuerst den Reinigungsschritt und dann den Desinfektionsschritt. Das alkoholische Desinfektionsmittel wird dabei großzügig auf die Haut aufgesprüht bzw. mit einem sterilen Tupfer aufgebracht, und muss mindestens 1 Minute einwirken (Herstellerangaben beachten). Die Punktionsstelle darf danach nicht mit dem unsterilen Finger palpiert werden!
  2. 8- 10 ml Blut pro Blutkulturflasche entnehmen.
  3. Nach Entfernen der Kappe der Blutkulturflasche wird der darunter liegende Gummistopfen mit alkoholischem Desinfektionsmittel desinfiziert. Pro Entnahme je eine aerobe und eine anaerobe BK-Flasche beimpfen. Bitte Hinweise auf den BK-Flaschen zur minimalen und maximalen Füllmenge beachten. BK-Flaschen kennzeichnen mit Patientendaten: Name, Geburtsdatum, Einsender. Aerobe und anaerobe Flasche kennzeichnen.
  4. Im Anforderungsbeleg, bzw auf dem Begleitschein die Patientendaten, den Entnahmetag und –uhrzeit angeben. Weitere klinische Angaben wie die Art des Materials und Entnahmestelle, infektiologische Fragestellung und/oder Verdachtsdiagnose, Grunderkrankungen des Patienten und bisherige oder geplante Antibiotikatherapie mitteilen.

Allgemeines

Die Meningitis gehört zu den lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten und wird deshalb i.d.R. auch im Labor als Notfall bearbeitet. Die rasche Einleitung einer wirksamen Antibiotikatherapie und die Identifizierung des verantwortlichen Erregers ist lebensrettend.  Nach Gewinnung der erforderlichen Materialien sollte – ggf. ohne den kulturellen mikrobiologischen Befund abzuwarten – mit einer wirksamen kalkulierten Antibiotikatherapie begonnen werden. Hierfür kann die Mikroskopie des Liquors wertvolle Hinweise bieten. Für die mikrobiologische Untersuchung ist die Punktion von Liquor und ergänzend dazu die Gewinnung von Blutkulturen (s. u.) sinnvoll. Für die Untersuchung der Liquor Probe kann der mikrobiologische Bereitschaftsdienst jederzeit erreicht werden.

Entnahmetechnik

  1. Die Lumbalpunktion zur Liquor Gewinnung muss unter streng aseptischen Bedingungen durchgeführt werden: Alkoholisches Hautdesinfektionsmittel gründlich aufsprühen oder mit einem sterilen Tupfer mehrmals aufbringen. Einwirkzeit mindestens drei Minuten. Punktion mit sterilen Handschuhen durchführen.
  2. Sobald der Liquor abtropft, 5 bis 10 ml Liquor in 2-3 sterile Röhrchen mit Schraubverschluss abtropfen lassen. Die Röhrchen werden dicht verschlossen, so dass die Probe nicht auslaufen kann. Für die mikrobiologische Untersuchung sollte die zweite Probe verwendet werden oder die, die die geringsten Blutbeimengungen enthält.
  3. Wenn nur sehr wenig Liquor gewonnen werden kann, sollte dieser für die mikrobiologische Untersuchung verwendet werden.
  4. Bei Verdacht auf tuberkulöse Meningitis ist für die kulturellen Untersuchungen wegen der häufig äußerst geringen Erregerdichte mindestens 10 ml Liquor erforderlich. Auch für den Nachweis von Pilzen ist ein größeres Volumen von etwa 10 ml notwendig.
  5. Röhrchen mit dem Liquor kennzeichnen mit Patientendaten und ausdrücklich die Materialart Liquor angeben (sonst evtl. Verwechslungsgefahr mit Urin!). 
  6. Auf dem Begleitschein die Patientendaten, den Entnahmetag und –Uhrzeit angeben. Weitere klinische Angaben wie die Art des Materials und Entnahmestelle, infektiologische Fragestellung und/oder Verdachtsdiagnose, Grunderkrankungen des Patienten und bisherige oder geplante Antibiotikatherapie mitteilen. Wichtig ist ggf. die Angabe eines vorhergehenden neurochirurgischen oder kieferchirurgischen Eingriffes oder das Vorhandensein eines Liquor Shunts oder einer Ventrikel Drainage.

Transport

Bei Verdacht auf eine akute Meningitis muss – unabhängig von der Tageszeit – der Liquor unverzüglich und ggf. gleichzeitig mit den Blutkulturen zum Institut für Medizinische Mikrobiologie (Kreuzbergring 57) gebracht werden (ggf. ist der mikrobiologische Bereitschaftsdienst über Handy anzufordern). Bis zur Untersuchung soll der Liquor bei 37°C aufbewahrt werden. Sollte eine Verzögerung des Transportes unvermeidbar sein, können zusätzlich 1-2 ml des Liquors in eine aerobe Blutkulturflasche verimpft werden. Diese soll bei 37oC bebrütet werden und ohne Abkühlung so rasch wie möglich ins Labor gebracht werden.

Befundmitteilung

Bei Verdacht auf bakterielle Meningitis wird der mikroskopische Befund und ggf. das Ergebnis des direkten Antigennachweises (Agglutinationsreaktion) aus dem Liquor sofort dem behandelnden Arzt telefonisch mitgeteilt. Bei positivem kulturellen Befund wird die vorläufige Erregerdifferenzierung und – falls vorhanden – ein vorläufiges Antibiogramm ebenfalls telefonisch mitgeteilt. Die kulturelle Untersuchung ist in der Regel nach 48 bis 72 Stunden nach Probeneingang abgeschlossen. Es wird dann ein abschließender schriftlicher Befundbericht erstellt.

Die Ursache einer Racheninfektion kann in der Regel leicht durch einen Rachenabstrich diagnostiziert werden. Wegen der kontaminierenden Mund-Rachen Flora sollte der Abstrich dabei gezielt vom Infektionsort, z. B. den Tonsillen, entnommen werden. Bei Belägen ist darauf zu achten, ob diese wegwischbar (z. B. bei Candidose) oder festsitzend (z. B. bei Diphtherie) sind. Die Angabe, ob eine Tonsillitis ein- oder beidseitig sit, kann wegweisend für die weitere mikrobiologische Diagnostik sein.

Probengewinnung

Die Untersuchung von Abstrichen hat den Nachteil einer eventuellen Kontamination mit sekundär in die Läsion eingewanderten Keimen. Die Probenentnahme sollte deshalb gezielt vorgenommen werden. Bei festsitzenden Belägen (V.a. Diphtherie) sollten diese nach lokaler Sprühanaesthesie mit einer Pinzette abgehoben und der Abstrich von der nun freiliegenden Schleimhaut entnommen werden. Für den Transport des Abstrichs stehen Transportmedien zur Verfügung. Auf dem Begleitschein die Patientendaten, den Entnahmetag und –Uhrzeit angeben. Weitere klinische Angaben wie die Art des Materials und Entnahmestelle, infektiologische Fragestellung und/oder Verdachtsdiagnose, Grunderkrankungen des Patienten und bisherige oder geplante Antibiotikatherapie mitteilen.

Transport

Rachenabstriche sollten wegen der Gefahr der Überwucherung durch die Normal Flora schnellstmöglich zum Institut für Medizinische Mikrobiologie (Kreuzbergring 57) gebracht werden. Außerhalb der Annahmezeiten des Labors können diese Proben am Eingang des Instituts in den dort befindlichen Briefschlitz (geht über in einen Kühlschrank) gelegt werden. Dies ist auch am Wochenende sinnvoll, da die Proben dann bereits bearbeitet werden können und die Befunderhebung beschleunigt wird.

Befundmitteilung

24 h nach Probeneingang ist die Primäranzucht von rasch wachsenden Erregern in der Regel positiv. Die Erregeridentifizierung und das Antibiogramm ist in den meisten Fällen 48-72h nach Probeneingang abgeschlossen. Dann wird ein schriftlicher Befundbericht herausgegeben.

Allgemeines

Eine Pneumonie erfordert für eine optimierte Therapie den Nachweis der verantwortlichen Erreger durch eine mikrobiologische Untersuchung. Der Keimnachweis ist aus unterschiedlich gewonnenen Sekreten der tiefen Atemwege wie Sputum, Tracheal/Bronchialsekret, Bronchiallavage und bronchioalveolärer Lavage (BAL) sowie transtrachealer Aspiration, transthorakaler Lungenpunktion und Lungenbiopsie möglich. Die Gewinnung dieser Materialien ist unterschiedlich invasiv und z. T. mit einer nicht geringen Belastung für den Patienten behaftet. Es wird deshalb i.d.R. zunächst Sputum untersucht. Bei der Materialgewinnung besteht die Gefahr der Kontamination mit der Standort Flora des Nasen-Rachenraumes. Diese Kontamination muss weitestgehend vermieden werden. Bei einem Teil der Patienten besteht eine Bakteriämie mit den verantwortlichen Erregern (besonders bei Pneumokokken Pneumonien). Aus diesem Grund sollten bei ausgeprägten Pneumonien immer auch Blutkulturen angelegt werden.
Der V.a. Tuberkulose oder atypische (interstitieller) Pneumonie muss unbedingt angegeben werden, da die diese Infektionen verursachenden Erreger eine besondere mikrobiologische Diagnostik benötigt.

Tuberkulose:
– Mykobakterien

Atypische Pneumonie:
– Pneumocystis jiorovecii
– Mykoplasmen (u.U. auch Serologie)
– Chlamydien (u.U. auch Serologie)
– Viren, z. B. CMV (u.U. auch Serologie)
– Legionellen (u. U. auch Antigennachweis aus Urin)
– Pilze, z. B. Aspergillen (u.U. auch Serologie)


Entnahmetechnik

  1. Speichel ist KEIN Sputum!!! Die erste frühmorgens gewonnene Sputum Probe ist für eine mikrobiologische Untersuchung am besten geeignet. Gutes Sputum zeigt nur eine geringe Kontamination mit der Flora des Nasenrachenraumes, nur wenige Plattenepithelzellen und als Zeichen der bestehenden Infektion – erhebliche Mengen von Leukozyten.
  2. Der Patient soll tief abhusten und das Sputum in ein steriles Sputum Gefäß geben. Vor der Gewinnung des Sputums sollte ein eventuell vorhandenes Gebiss entfernt und der Mund zur Reduktion der Standort Flora gründlich mit Wasser gespült werden.
  3. Am besten für eine kulturelle Untersuchung geeignet ist der Teil des Sputums, der sichtbare eitrige Auflagerungen enthält. In besonderen Situationen können solche Anteile eines Sputums mit einem Tupfer speziell für die Untersuchung gewonnen werden.
  4. Das Sputum Gefäß dicht verschließen und dieses mit den Patientendaten, dem Einsender und der Materialbezeichnung (Sputum) beschriften.
  5. Auf dem Begleitschein die Patientendaten, den Entnahmetag und –Uhrzeit angeben. Weitere klinische Angaben wie die Art des Materials und Entnahmestelle, infektiologische Fragestellung und/oder Verdachtsdiagnose, Grunderkrankungen des Patienten und bisherige oder geplante Antibiotikatherapie mitteilen.

Transport

Sputum sollte rasch in das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie (Kreuzbergring 57) gebracht werden.

Wenn der Transport länger als zwei Stunden benötigt, sollten Sputum Proben gekühlt werden. Außerhalb der Annahmezeiten des Labors können Sputum Proben am Eingang des Instituts in den dort befindlichen Briefschlitz (leitet direkt in einen Kühlschrank) gelegt werden. Dies ist auch am Wochenende sinnvoll, da die Proben dann bereits bearbeitet werden können und die Befunderhebung beschleunigt wird.

Befundmitteilung

Die Mehrzahl der für Pneumonien relevanten Erreger (außer Mykobakterien und Erreger der atypischen Pneumonie) sind kulturell i.d.R. nach 24 – 48 Stunden nachweisbar; die kulturelle Untersuchung mit Antibiogramm kann so meistens 48 Stunden nach Probeneingang abgeschlossen. Ein schriftlicher Befundbericht wird am Ende der Untersuchung herausgegeben, dringliche oder ungewöhnliche Befunde werden vorab telefonisch mitgeteilt.

 

Allgemeines

Bei Darminfektionen sollte frischer Stuhl möglichst noch warm das Labor erreichen. Die Angabe eines eventuellen Tropenaufenthaltes (besonderes Erregerspektrum) oder einer vorhergehenden Antibiotika- bzw. Chemotherapie (pseudomembranöse Colitis) ist für die mikrobiologische Diagnostik ggf. von großer Bedeutung.

Probengewinnung

Für die Untersuchung ist die Einsendung einer erbsengroßen Stuhlprobe in einem Stuhlröhrchen ausreichend. Bei makroskopisch sichtbaren Parasiten (z. B. Würmern) sind diese ggf. direkt in einem Stuhlröhrchen einzusenden.

Transport

Der Stuhl sollte direkt nach Abgabe und möglichst noch warm zum Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie (Kreuzbergring 57) gebracht werden. Außerhalb der Annahmezeiten des Labors können diese Proben ausnahmsweise am Eingang des Instituts in den dort befindlichen Briefschlitz (leitet die Probe direkt in einen Kühlschrank) gelegt werden.

Befundmitteilung

Bei einer durch Parasiten verursachten Durchfallerkrankung kann u.U. bereits das mikroskopische Präparat kurze Zeit nach Eingang der Proben im Labor entscheidende Hinweise zur Ätiologie des entsprechenden Prozesses liefern. 24 h nach Probeneingang ist die Primäranzucht von rasch wachsenden Erregern in der Regel positiv. Die Erregeridentifizierung und das Antibiogramm ist in den meisten Fällen 48-72 h nach Probeneingang abgeschlossen. Dann wird ein schriftlicher Befundbericht herausgegeben. Bei entsprechender Befundkonstellation wird der Befund vorab telefonisch mitgeteilt.

Allgemeines

Harnwegsinfektionen gehören sowohl im ambulanten wie im stationären Bereich zu den häufigsten Infektionen. Die mikroskopische und kulturelle Untersuchung einer korrekt gewonnenen und unverzüglich ins Labor gebrachten Urinprobe kann sehr rasch die ursächliche Erregerdiagnose erbringen. Vielen ambulant erworbenen Septikämien liegen Infektionen der Harnwege zu Grunde. Bei Verdacht auf Pyelonephritis und Urosepsis ist neben der Urinprobe zusätzlich die Abnahme von Blutkulturen dringend zu empfehlen.

Meistens genügt bei symptomatischen Patienten eine Urinkultur vor Therapiebeginn, die drei Tage nach Therapiebeginn und nach Therapieende kontrolliert werden sollte. Für die bakteriologische Untersuchung zum Nachweis von Bakterien und Pilzen ist eine Menge von 5-10 ml Urin ausreichend. Für den Nachweis von Mykobakterien muss eine größere Urinmenge (am besten Morgenurin) von etwa 50-100 ml in einem sterilen, fest verschlossenen Gefäß eingesandt werden. Die Untersuchung sollte ggf. dreimal durchgeführt werden, um eine Urogenitaltuberkulose mit der nötigen Sicherheit ausschließen zu können.

Wegen der möglichen Kontamination von Mittelstrahl- und Katheter Urin mit Standort Flora der vorderen Urethra werden Urinkulturen quantitativ untersucht. Bei Mittelstrahlurin ist bei Keimzahlen mit ≥ 105 CFU/ml Urin eine Harnwegsinfektion anzunehmen. Bei 104 CFU/ml ist der Befund kontrollbedürftig. Bei geringerer Keim Zahl ist eine manifeste Harnwegsinfektion unwahrscheinlich. Bei Dauer-Katheter Urin gelten bereits Keimzahlen von 103- 104 CFU/ml als signifikant. Daneben spielt bei allen Urinarten aber auch der mikroskopische Befund des Urinsediments eine wichtige Rolle bei der Beurteilung (z. B. Leukozyten?).

Entnahmetechnik

Mittelstrahlurin (MSU)

  1. Abnahme möglichst 3h nach der letzten Miktion, am besten Morgenurin.

Bei der Frau:
Reinigung der äußeren Genitalien mit Wasser und Seife.
Labien spreizen.
Die ersten 20-25 ml Urin ablassen und verwerfen.
Die folgende Urinmenge ohne Strahlunterbrechung in einem sterilen Gefäß auffangen.

Beim Mann:
Vorhaut zurückstreifen und Glans Penis mit Wasser.
Die ersten 20-25 ml Urin lassen und verwerfen.
Die folgende Urinmenge ohne Strahlunterbrechung in einem sterilen Gefäß gewinnen.

  1. Der Urin wird in ein steriles, fest verschließbares Röhrchen gefüllt, das mit den Patientendaten, dem Einsender und der Materialart beschriftet ist. 

Wegen der Bruchgefahr dürfen auf keinen Fall Glasröhrchen verwendet werden.

  1. Auf dem Begleitschein die Patientendaten, den Entnahmetag und –Uhrzeit angeben. Weitere klinische Angaben wie die Art des Materials und Entnahmestelle, infektiologische Fragestellung und/oder Verdachtsdiagnose, Grunderkrankungen des Patienten und bisherige oder geplante Antibiotikatherapie mitteilen. Unbedingt dem Labor mitteilen, dass es sich um Mittelstrahlurin (MSU) handelt und angeben, ob der Patient typische Symptome einer Harnwegsinfektion aufweist.

Punktionsurin

  1. Bei schwierigen Verhältnissen und bei nicht eindeutigen Befunden aus MSU ist die Gewinnung von Blasenpunktionsurin hilfreich. Blasenpunktionsurin ist bei Gesunden in der Regel steril.
  2. Die Punktion erfolgt unter aseptischen Bedingungen bei gefüllter Blase mit einer sterilen Spritze.
  3. Der Urin wird in ein steriles, fest verschließbares Röhrchen gefüllt, das mit den Patientendaten, dem Einsender und der Materialbezeichnung beschriftet ist.
  4. Anforderungsbeleg /Begleitschein s.o.: Unbedingt dem Labor mitteilen, dass es sich um Punktionsurin (PU) handelt und angeben, ob der Patient typische Symptome einer Harnwegsinfektion aufweist.

Katheter Urin

  1. Die Probenentnahmestelle oder der Ableitungsschlauch wird gründlich desinfiziert.
  2. Mit einer Kanüle wird der Probenentnahmeort punktiert und die Urinprobe in eine sterile Spritze entnommen.
  3. Auf keinen Fall Katheter und Harnableitungssystem für die Uringewinnung trennen. Niemals Urin aus dem Urinbeutel zur Kultur verwenden!
  4. Der Urin wird in ein steriles, fest verschließbares Röhrchen gefüllt, das mit den Patientendaten, dem Einsender und der Materialbezeichnung (K-Urin) beschriftet ist. 
  5. Begleitschein s.o.: Unbedingt dem Labor mitteilen, dass es sich um Katheter Urin (KU) handelt und angeben, ob der Patient typische Symptome einer Harnwegsinfektion aufweist.

Transport

Da Urin ein optimales Nährmedium für Bakterien darstellt, müssen Urinproben möglichst unverzüglich in das Institut für Medizinische Mikrobiologie (Kreuzbergring 57) gebracht werden. Eine Urinprobe, die nicht innerhalb von 30 min im Labor untersucht werden kann, sollte bis zur Untersuchung bei 4oC aufbewahrt werden. Die Urinprobe sollte spätestens innerhalb von 24h im Labor eintreffen. Außerhalb der Annahmezeiten des Labors können Urinproben am Eingang des Instituts (Kreuzbergring 57) in den dort befindlichen Briefschlitz gelegt werden, der direkt in einen Kühlschrank führt. Dies ist auch am Wochenende sinnvoll, da die Proben dann bereits bearbeitet werden können und die Befunderhebung beschleunigt wird.

Befundmitteilung

In den meisten Fällen wird die kulturelle Untersuchung bereits am Tag nach Probeneingang im Labor mit Keimdifferenzierung und Antibiogramm abgeschlossen sein. Es wird ein schriftlicher Befundbericht erstellt. Bei ungewöhnlicher Befundkonstellation oder dringlicher klinischer Situation erfolgt eine telefonische Befundmitteilung.
Für die Frage einer erforderlichen Therapie ist neben der materialabhängigen (MSU, PU, KU) Keimzahl insbesondere auch der Leukozytenbefund und die klinische Symptomatik ausschlaggebend. Da Blasenpunktionsurin beim Gesunden steril ist, gibt hier i.d.R. jeder Keimnachweis Hinweise für eine entsprechende Therapie.

 

Allgemeines

Die Besiedlung der Vagina mit für das Kind bei Geburt potentiell gefährlichen Erregern kann in der Regel leicht durch einen Vaginalabstrich diagnostiziert werden. Wegen der kontaminierenden Lokal Flora (Laktobakterien und Stuhl Flora) sollte vom Kliniker gezielt angegeben werden, dass es sich um ein Screening im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge handelt.

Probengewinnung

Da die generelle Kolonisation der Vagina untersucht werden soll, kann der Abstrich direkt von der Vagina entnommen werden. Auf dem Begleitschein die Patientendaten, den Entnahmetag und –Uhrzeit angeben. Weitere klinische Angaben wie die Art des Materials und Entnahmestelle, infektiologische Fragestellung (Schwangerschaftsmonitoring!!!) mitteilen.

Transport

Vaginalabstriche sollten wegen der Gefahr der Überwucherung durch die Normal Flora schnellstmöglich zum Institut für Medizinische Mikrobiologie (Kreuzbergring 57) gebracht werden. Außerhalb der Annahmezeiten des Labors können diese Proben am Eingang des Instituts in den dort befindlichen Briefschlitz (geht über in einen Kühlschrank) gelegt werden. Dies ist auch am Wochenende sinnvoll, da die Proben dann bereits bearbeitet werden können und die Befunderhebung beschleunigt wird.

Befundmitteilung

24 h nach Probeneingang ist die Primäranzucht von rasch wachsenden Erregern in der Regel positiv. Die Erregeridentifizierung und das Antibiogramm ist in den meisten Fällen 48-72 h nach Probeneingang abgeschlossen. Dann wird ein schriftlicher Befundbericht herausgegeben.

Allgemeines

Für die mikrobiologischen Untersuchungen von Wundabstrichen ist die genaue Angabe der anatomischen Lokalisation erforderlich. Außerdem sollte angegeben werden, ob es sich um einen oberflächlichen oder einen tiefen Wundinfekt oder um einen offen oder geschlossen Prozess handelt, da sich das jeweilige typische Erregerspektrum unterscheiden kann.

Probengewinnung

Die Untersuchung von Abstrichen hat den Nachteil einer eventuellen Kontamination mit sekundär in die Läsion oder den offenen Abszess eingewanderten Keimen. Vor der Probenentnahme sollte deshalb die kontaminierende oberflächliche Flora so weit wie möglich entfernt werden. Hierzu mit sterilen Tupfern Exsudat entfernen. Dann mit einem Abstrich Tupfer vom Grund und dem Rand der Läsion durch Abkratzen von Gewebsbröckchen eine Probe gewinnen. Bei trockenen Haut- und Schleimhautulzera ist eine Gewinnung von Gewebsbiopsien vom Wundgrund oder -Rand vorzuziehen.

Transport

Wundabstriche sollten schnellstmöglich zum Institut für Medizinische Mikrobiologie (Kreuzbergring 57) gebracht werden. Außerhalb der Annahmezeiten des Labors können diese Proben am Eingang des Instituts in den dort befindlichen Briefschlitz (geht über in einen Kühlschrank) gelegt werden. Dies ist auch am Wochenende sinnvoll, da die Proben dann bereits bearbeitet werden können und die Befunderhebung beschleunigt wird.

Befundmitteilung

24 h nach Probeneingang ist die Primäranzucht von rasch wachsenden Erregern in der Regel positiv. Die Erregeridentifizierung und das Antibiogramm ist in den meisten Fällen 48-72h nach Probeneingang abgeschlossen. Dann wird ein schriftlicher Befundbericht herausgegeben. Bei Infektionsprozessen wie Abszessen, tiefen Wundinfektionen, etc. muss regelhaft auch mit der Beteiligung von Anaerobiern gerechnet werden. Die Primäranzucht und Differenzierung sowie Antibiogrammerstellung dieser Erreger dauert länger als die von aerob wachsenden Erregern (72 bis 96 Stunden). Es erfolgt dann eine schriftliche Nachmeldung zum Befundbericht. Wegen der regelhaften Anaerobier Beteiligung bei derart gelagerten Infektionsprozessen und der Schwierigkeit der Diagnostik müssen diese Erreger im Rahmen einer kalkulierten Therapie immer mitberücksichtigt werden.

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